Im Kontrollbereich herrscht Hochbetrieb: Männer passieren die neonbeleuchteten Drehkreuze, halten ihre Ausweise vor piepende Lesegeräte, stecken sich Dosimeter in die Brusttaschen ihrer weißen Kittel. Ohne diese Messgeräte für radioaktive Strahlung kommt niemand ins Atomkraftwerk Krümmel.
Joachim Ketziora ist skeptische Fragen gewohnt. Ketziora ist Ausbilder im AKW Krümmel und zuständig für Führungen durch den Atommeiler. Zwei, vielleicht drei Mikro-Sievert Strahlung hinterlässt ein AKW-Besuch im menschlichen Körper, sagt Ketziora, ein Urlaubsflug nach Mallorca dagegen fünf bis sechs. Kommt von der Weltraumstrahlung, sagt Ketziora, “schließlich leben wir auf einem radioaktiven Planeten”.
Bevor seine Führung startet, geht es auf den Strahlungs-Scanner. Vor und nach jedem Besuch werden alleAKW-Besucher auf Radioaktivität untersucht. Wandschrankgroß ist das Edelstahlgerät, aus dem Innern dringt blechern eine Frauenstimme: “Bitte die Füße positionieren! Näherkommen.” Der Scanner brummt kaum hörbar, der Countdown beginnt: “Zehn, neun, acht…”
Die vollständige Reportage liegt als pdf-Dokument vor:
Mit Robotern gegen den Rost
admin Energiepolitik, Print / Online
Vor 50 Jahren erschoss sich Walter Ulbrichts Maschinenbau-Minister Gerhart Ziller. Der
SED-Funktionär hatte vergeblich auf Wirtschaftreformen gedrängt und schließlich den Sturz
Ulbrichts geplant. Dann verplapperte er sich gegenüber einem Spitzel.
Der Beitrag ist erschienen auf einestages.de
http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/1009/1/tod_eines_ministers.html
admin Allgemein, Print / Online
Erst sackt das Blut in die Beine, dann sinkt der Augeninnendruck, und nach einer halben Minute sehen die Piloten nurnoch Schwarz-Weiß. Kleine Sternchen tanzen im Blickfeld, die Sicht verschwimmt. Nach einer Minute schalten die Augen einfach ab. Nicht auf Schwarz oder Weiß, sie leiten einfach keine Bilder mehr weiter ans Piloten-Hirn.
In engen Kurven am Himmel mit rund 900 Kilometern pro Stunde wirkt ein Vielfaches der Erdanziehungskraft auf die Körper von Phantomjet-Piloten, sagt Stefan Klix vom Jagdgeschwader 71 Richthofen in Ostfriesland.
Im Ernstfall gehören er und sein Waffensystemoffizier Michael Freiherr von Maltzahn zu denen, die die Abschusspläne von Verteidigungsminister Franz Josef Jung ausführen sollen. Ein bis zweimal pro Tag trainieren die Phantomjet-Mannschaften im norddeutschen Wittmund und in Neuburg an der Donau Luftkämpfe und Abfangjagden, vorn lenken die Piloten, hinten assistiert ein Waffensystemoffizier. Stefan Klix und Michael Freiherr von Maltzahn sind seit drei Jahren ein eingespieltes Team. Beide sind Ende zwanzig, durchtrainiert, haben wache Augen. Wenn Reporter nach Wittmund kommen, werden die Jetpiloten von Pressestabsoffizier Frank Sarach begleitet. Er soll eingreifen, wenn die Fragen zu sehr in Richtung Luftsicherheitsgesetz zielen.
Die vollständige Reportage liegt als pdf-Dokument vor:
Der lange Weg zum Abschuss
admin Allgemein, Print / Online, Sicherheit / Militär / Polizei