Reportage: Der lange Weg zum Abschuss (Frankfurter Rundschau 1. Oktober 2007)
Erst sackt das Blut in die Beine, dann sinkt der Augeninnendruck, und nach einer halben Minute sehen die Piloten nurnoch Schwarz-Weiß. Kleine Sternchen tanzen im Blickfeld, die Sicht verschwimmt. Nach einer Minute schalten die Augen einfach ab. Nicht auf Schwarz oder Weiß, sie leiten einfach keine Bilder mehr weiter ans Piloten-Hirn.
In engen Kurven am Himmel mit rund 900 Kilometern pro Stunde wirkt ein Vielfaches der Erdanziehungskraft auf die Körper von Phantomjet-Piloten, sagt Stefan Klix vom Jagdgeschwader 71 Richthofen in Ostfriesland.
Im Ernstfall gehören er und sein Waffensystemoffizier Michael Freiherr von Maltzahn zu denen, die die Abschusspläne von Verteidigungsminister Franz Josef Jung ausführen sollen. Ein bis zweimal pro Tag trainieren die Phantomjet-Mannschaften im norddeutschen Wittmund und in Neuburg an der Donau Luftkämpfe und Abfangjagden, vorn lenken die Piloten, hinten assistiert ein Waffensystemoffizier. Stefan Klix und Michael Freiherr von Maltzahn sind seit drei Jahren ein eingespieltes Team. Beide sind Ende zwanzig, durchtrainiert, haben wache Augen. Wenn Reporter nach Wittmund kommen, werden die Jetpiloten von Pressestabsoffizier Frank Sarach begleitet. Er soll eingreifen, wenn die Fragen zu sehr in Richtung Luftsicherheitsgesetz zielen.
Die vollständige Reportage liegt als pdf-Dokument vor: