Wer zahlt die Zeche? – Debatte über die Sanierungskonzepte für radioaktive Altlasten
Es kommt Bewegung in die Debatte über Deutschlands größtes Umweltproblem: über „Asse II”, das marode, niedersächsische Atommüll-Endlager. Tief unten im Salzbergwerk erhöht sich der Gebirgsdruck auf die rostenden, zum Teil schon geplatzten Müllfässer. 350 Spezialisten untertage versuchen bisher erfolglos, das Bergwerk zu stabilisieren und die täglich einfließenden 12.000 Liter Lauge in den Griff zu bekommen.
Nun zieht auch die Politik Konsequenzen aus dem Desaster: morgen trifft sich der Asse-Untersuchungsausschuss des Niedersächsischen Landtags zu seiner ersten Sitzung. Dort will man klären, wer, wann davon gewusst hat, dass die Radioaktivität tief unten im Berg außer Kontrolle gerät.
Für Bewegung sorgt auch die Diskussion über eine gerechte Lastenverteilung bei der Sanierung von Asse II: Bundesumweltminister Sigmar Gabriel fordert eine Kernbrennstoffsteuer und will damit die Stromkonzerne an den Sanierungskosten beteiligen. Bündnis90/Die Grünen gehen noch weiter: sie wollen die 27 Milliarden Euro Rückstellungen der Energieriesen in einen Fonds überführen. Der Hintergrundbericht beschreibt die Schwierigkeiten im Bergwerk Asse II, erläutert die Finanzkonzepte und dokumentiert die Reaktion der Atomwirtschaft.
Sendedatum: 15. Juni 2009 Deutschlandfunk
Autoren: Susanne Schrammar / Axel Schröder
Redaktion: Peter Kapern