Reaktor in Wartestellung - Krümmel und der Streit um die Kernkraft
Der diesjährige Bundestagswahlkampf bringt schon jetzt Gegner und Verfechter der Atomenergienutzung auf die Barrikaden, die CDU/CSU und die Freidemokraten kämpfen für, SPD, Grüne und Linke gegen längere Laufzeiten von Atomreaktoren. Umweltschützer attackieren die Argumente der Energiekonzerne und umgekehrt. Die Grundrisse dieser Debatte kann man derzeit am besten in Norddeutschland studieren: ganz in der Nähe Hamburgs stehen die zwei Atommeiler Krümmel und Brunsbüttel nach Störfällen still - und in der Hansestadt haben der Betreiber Vattenfall und die Umweltorganisation Greenpeace ihre Zentralen. Beide beanspruchen Deutungshoheit über dieses heikle Thema, während in den Kernkraftwerken rund um die Uhr daran gearbeitet wird, wieder Strom zu produzieren. Aber das scheint gar nicht so einfach. Die Reparaturtrupps stehen vor immer neuen Problemen, neue Schwachstellen zögern ein Wiederanfahren der Reaktoren immer weiter hinaus. Anderthalb Jahre schon stehen die Kraftwerke still. Die Betreiber werten den langen Stillstand als Zeichen gründlicher Arbeit, die Umwelt-Aktivisten halten die Arbeiten für ein gefährliches Herumbasteln an einer veralteten Hochrisiko-Technologie.
Reportage über die Reparaturarbeiten im Meiler und die Konfrontation zwischen Greenpeace und Vattenfall.
27 min.
Sendedatum: 23. März 2008, Nahaufnahme BR 2, Redaktion: Gerda Kuhn