Glaubenskrieg um Gorleben - Reportage über das atomare Endlagerprojekt, seine Gegner und Verfechter
Anfang November 2008 erreichten wieder einmal Bilder und Nachrichten vom Widerstand gegen einen neuen Atommülltransport die deutsche Öffentlichkeit. Ziel der hochradioaktiven Fracht: das Zwischenlager Gorleben, eine Leichtbauhalle, in der neuerdings 91 so genannte Castorbehälter untergebracht sind, mit je 100 Tonnen Gewicht. Was die wenigsten Menschen wissen: in diesem Zwischenlager soll der Müll erst 40 Jahre abkühlen und später - so die Pläne der Energiekonzerne - im Salzstock Gorleben, in 1000 Meter Tiefe versenkt werden. Aber bisher ist völlig unklar, ob dieser Salzstock sich dafür eignet oder ob nicht die gleichen Probleme wie im Atommülllager Asse II auftreten. Dort dringt Wasser ein und die Anlage droht einzustürzen. Gorleben könnte einmal das einzige Lager für hochradioaktiven Müll werden und dagegen laufen die Menschen im Wendland Sturm. So viele Menschen wie beim aktuellen Transport waren seit Jahren nicht auf der Straße. Das Endlager-Projekt spaltet Gegner und Befürworter, die einen setzen ihre Hoffnungen in das Lager, den anderen beschert es Angst um die Zukunft. Die Reportage führt die Hörer 850 Meter tief in den Salzstollen, lässt Befürwortern und Gegnern des Projekts zu Wort kommen.
Länge: 27 min.
Erstsendung: 10. November 2008, Bayern 2, Nahaufnahme
Redaktion: Gerda Kuhn